Wichtige Entscheidungen verändern den Rest unseres Lebens. Das wissen wir. Deshalb denken wir vorher lange darüber nach. Die US-Philosophin Ruth Chang ist sogar der Ansicht, dass es bei wichtigen Entscheidungen keine Alternativen gibt.

Sie denkt an jene Situationen, in denen alle Möglichkeiten ebenso gut wie schlecht sind. Sie spricht dann von harten oder schwierigen Entscheidungen. Wenn der eine Weg besser als der andere wäre, würde uns die Entscheidung nämlich leicht fallen.

Bei folgenden Fragen kann uns die Entscheidung schwer fallen:

  • Soll ich kündigen?
  • Soll ich diesen oder jenen Job annehmen?
  • Soll ich in eine andere Stadt ziehen?
  • Will ich ein Kind bekommen?
  • Soll oder will ich in der Beziehung bleiben?

Angst vor dem Verlust

Entscheidungsschwierigkeiten gehen oft mit Verlustängsten einher. Du entscheidest dich dafür, in eine andere Stadt zu ziehen und verlierst deine Kontakte an deinem jetzigen Wohnort. Du bleibst in einer Beziehung und verlierst die Möglichkeit für etwas Neues. Und immer wird erst die ferne Zukunft zeigen, worauf wir eigentlich verzichtet haben. Deshalb fallen uns kurzfristige Lösungen einfacher. Aus Angst vor Verlusten gehen wir ständig Kompromisse ein.

wichtige Entscheidungen

Wie kann man seine Ziele dennoch erreichen?

Wer zu oft Kompromisse eingeht, entwickelt sich nicht weiter. Er bleibt in der schlechten Beziehung oder im unterbezahlten Job. Die Angst vor einer lebensverändernden Entscheidung ist zu groß. Den Preis bezahlt man dann zwanzig Jahre später, wenn man sagt: „Hätte ich doch …“ Meist warnt dich schon dein Bauchgefühl vor diesen faulen Kompromissen. In den USA spricht man von einer „roten Flagge“. Man sieht sie, man registriert sie. Aber man lässt sich davon leider nicht stoppen.

Tipps gegen das Dilemma

  • Sei ehrlich zu dir selbst und gestehe dir ein, dass es ein Kompromiss ist.
  • Sorge für eine ruhige Umgebung und nimm dir Zeit zum Nachdenken.
  • Nimm dir eine Auszeit. Fahre über ein Wochenende alleine weg und denke nach.
  • Nimm dein Bauchgefühl auf jeden Fall ernst.

Die wichtigste Frage zum Schluss

Wenn du trotz allem nicht weiterkommst, musst du dir eine andere Frage stellen. Frage nicht, welches die beste Entscheidung wäre. Frage dich, welcher Mensch du in Zukunft sein möchtest.

Beispiel:

Du stehst vor der Entscheidung, ob du einen neuen Job in einer anderen Stadt annehmen sollst. Der Job verspricht einen gewünschten Karrieresprung und mehr Gehalt. Doch du kennst dort niemanden. Eigentlich bist du verliebt, träumst von Ehe und Kindern, doch du müsstest dich trennen oder hättest eine Wochenendbeziehung. Beide Lebensmodelle klingen gleich verlockend. Du kannst dich nicht entscheiden.

Schließe die Augen und stelle dir dein Leben in einem Jahr vor.

  1. Du machst Karriere, hast Geld, fliegst im Urlaub um die Welt, kaufst schicke Sachen. Freunde oder Beziehungen sind dir nicht wichtig, denn das kannst du in zehn Jahren nachholen. Du genießt deine Freiheit.
  2. Du bist beruflich abgesichert, machst aber keine Höhenflüge. Dafür hast du Familie, einen Freund oder eine Freundin. Du bist nie einsam und ihr plant, gemeinsam in eine Wohnung zu ziehen. Kinder sind durchaus eine Option.

Bei welcher Vorstellung schlägt dein Herz schneller? Bei welchem inneren Bild freust du dich sofort ungemein auf die Zukunft? Siehst du: Nun zögerst du keine Sekunde mehr. Jetzt weißt du, was du willst!

Fazit

Viele Entscheidungen sind schwierig. Aber mit etwas Mut und Zeit zum Nachdenken findet jeder den richtigen Weg.

Ich persönlich lege jeden Freitag bewusst eine Hand auf mein Herz und befrage es dazu. Geht es auf, geht es zu? Wird es hell oder dunkel? Fühlt es Freude oder nicht? Was fühle ich bei der jeweiligen Fragestellung? Wichtig bei all den vielen Möglichkeiten ist immer der eigene Rhythmus und der Seelenweg. Wenn du diesem Pfad folgst, dann wirst du im hohen Alter freudig auf dein Leben zurückblicken. Viel Erfolg!

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