Im heutigen Blog tauchen wir philosophisch und sehr bewusst in alte asiatische Weisheiten ein. Dabei habe ich wahre Meister gesucht und gute Weisheiten gefunden, von denen ich etwas lernen kann. Du ja möglicherweise auch.
Es passt in eine Zeit, in der alles stehen bleibt. Genau dann gilt es inne zu halten, in Dankbarkeit alles Schöne wahrzunehmen, um so den wahren Sinn im Leben zu erkennen.
Während in den letzten Wochen die einen Helden waren und durch das Leben rennen mussten, wurden die anderen „gezwungen“ zu rasten, wieder vermehrt auf ihr Herz zu hören und sich ein ruhigeres Tempo anzueignen.
Vor ein paar Tagen nahm meine Frau, gemeinsam mit unserer jüngsten Tochter, einen Apfelkern aus dem Apfel und sie pflanzten ihn in einen kleinen Topf. Zuerst geschah nichts.
Erst nachdem der Topf an die Sonne und an die frische Luft gestellt wurde, ging es plötzlich sehr schnell. Wie aus dem Nichts begann der Kern sich zu öffnen und zu spriessen. Gemeinsam mit den Kinderaugen staunten wir über die Kraft der Natur.
Hong Zicheng
Hong Zicheng war ein chinesischer Philosoph, der am Ende der Ming-Dynastie lebte. Von ihm kann ich deshalb folgendes lernen:
„Wenn das Universum schweigt, lauschen wir mit besonderem Genuss einem Vogel, der plötzlich sein Lied erklingen lässt. Wenn die Pflanzen tot sind, begreift man beim Anblick einer sich öffnenden Knospe die Macht der Lebenskraft.
Dies zeigt, dass alles, was vom Himmel kommt, nie wirklich stirbt und dass die unendliche Begegnung stets von Neuem anheben kann.“
Thích Nhất Hạnh
Wer an die Wiedergeburt glaubt, kann Thích Nhất Hạnh (Geb. 11. Oktober 1926) sicher gut verstehen. Er ist ein buddhistischer Mönch aus Vietnam, Schriftsteller und Lyriker.
Er schreibt:
„Unsere Mutter, die Erde, hat uns einmal das Leben geschenkt, sie wird es uns noch hunderttausendmal schenken,
und wir brauchen weder Angst noch Leid zu empfinden, wenn sie uns die Arme entgegenstreckt, um uns wieder aufzunehmen.“
Thích Nhất Hạnh
Der Grund für die aktuelle Corona-Virus-Situation ist die Angst vor dem Tod. Der Tod ist für viele das Ende. Egal was wir glauben, eines ist sicher: Wir müssen alles loslassen.
Meister Shunryu Suzuki
Meister Shunryu Suzuki sagt es in ganz wenigen Worten:
„Geben bedeutet loslassen:
Einfach nichts mehr festhalten bedeutet geben.“
In meinem Leben habe ich irgendwann festgestellt: Je mehr ich weiss, desto mehr merke ich, dass ich nichts weiss. Egal was ist, ich muss mich selbst kennen und auch, wie ich auf gewisse Situationen reagiere.
Meister Shosan
Meister Shosan ergänzt:
„Werde dir deiner selbst bewusst. Lerne, dich zu entdecken. Wie gross auch das Ausmass deines Wissens sein mag:
Wenn du dich selbst nicht kennst, kannst du die Welt nicht kennenlernen. Reflektiere darüber.“
Meister Shosan
Tatsache ist, dass gerade spirituelle Menschen vom Erwachen sprechen.
Meister Maisen Deshimaru
Meister Maisen Deshimaru hat dazu eine sehr weise Aussage, wie wir dabei auch noch gute Menschen erkennen:
„Das wahre Erwachen besteht darin, sich am Glück des anderen zu erfreuen.
So entsteht Mitgefühl.“
Ich habe es eingangs geschrieben: Wir haben in dieser Zeit wahre Helden. Wenn ich hier in den Spital blicke, gibt es gerade in der Corona-Zeit Menschen, die einfach nur Gutes tun. Bedingungslos.
Zen-Meister Dogen
Meister Dogen (19. Januar 1200) war ein wahrer Zenmeister, lebte Zen-Buddhismus und war einflussreicher Abt.
Seine Worte waren einfach, klar und gelten noch heute:
„Habt Mitleid mit der Schildkröte, die auf dem Rücken liegt, und gebt dem kranken Spatz zu fressen.
Vollbringt alles Notwenige einzig aus dem Wunsch heraus, eurem Nächsten Gutes zu tun, ohne eine Belohnug zu erwarten.“
Meister Dogen
Und was ist nun der Sinn im Leben?
In meinem Buch „Ich sehe deine Seele“ kannst du Übungen nachlesen, mithilfe derer du den Sinn im Leben finden kannst.Es gleicht auch der Aussage: Der Weg ist das Ziel.
Meister Dogen formuliert es so:
„Die Ausübung ist in sich selbst das perfekte Erwachen.Die Ausübung ist Erwachen, das Erwachen ist ohne Ende und die Ausübung ohne Anfang.“
Wer es verseht, hat es verstanden.
Philosophische GrüsseBruno