Alles, was neu ist, ist gut oder: Wie ich meine Traumfrau bestellte

traumfrauWie finde ich meine Traumfrau?

2003, nach einer längeren Beziehung, hatte ich die Nase voll von Frauen. Es dauerte seine Zeit, bis ich wieder offen für eine Beziehung war. Die innere Bereitschaft für eine neue, tiefe Beziehung war für mich das wichtige Fundament. Irgendwie kam mir das Buch von Dr. Joseph Murphy »Die Macht Ihres Unterbewusstseins« in die Hände und ich begann es zu lesen.

Darin stand, dass man sich seine Frau »bestellen« kann. Obwohl sich in mir eine kritische Stimme meldete, folgte ich den Anweisungen. Ich konnte ja nur gewinnen. 1998 war eine zehnjährige Beziehung zu Ende gegangen. Bereits damals versuchte ich, mich mit einem Experiment zu lenken. Um schnell mit der neuen Situation klarzukommen, suggerierte ich meinem Unterbewusstsein die Wiederholung eines Satzes. Ich klebte mir diesen Satz an verschiedene Stellen in meine Wohnung. Überall dort, wo ich oft hinschaute: auf den Toiletten-Spiegel, bei der Kaffeemaschine, an die Innenseite der Wohnungstür, an die Plätze beim Aufstehen und beim Schuhe anziehen.

Auf dem Zettel stand: »Alles, was anders ist als bisher, ist gut. Alles, was neu ist, ist gut! Ich bin offen für Neues und liebe die Veränderung.«

Das hatte damals sehr gut geklappt. Was ich nun 2003 gemacht habe, das bleibt unser Geheimnis, okay? Ich tat so, als wäre meine Traumfrau schon da! Als visuelle Unterstützung suchte ich mir in einem Magazin eine schöne Frau aus. Das Model vom Werbeinserat »Covergirl« traf meinen Geschmack. »Ja, in etwa so soll meine Frau aussehen.«

Ein bisschen spanisch, italienisch, ein Touch südländisch, Typ Latina-Frau. Gefällt mir sehr gut. Ich schnitt das Bild aus und klebte es links an meinen PC. So sah ich »meine Frau« jeden Tag und begrüßte sie, wenn ich an den Arbeitsplatz kam. Das »Tun, als ob«, ist eine magische Geschichte und ich nahm sie sehr ernst. So war dann »meine Frau« schon da. Ich lebte auch so, als wäre sie bereits Realität. Das begann so, dass ich am Morgen zum Frühstück zwei Tassen Kaffee zubereitete – eben eine für mich und eine für meine Frau. Ich stattete außerdem mein Bett mit einem zweiten Kissen und einer zweiten Decke aus.

So kam die Traumfrau in mein Leben

Meine Traumfrau schlief also bereits in meinem Bett. Am Morgen führte ich sie in ihr Büro in der Stadt Winterthur. Ich hielt kurz in der Nähe des Bahnhofes, damit sie aussteigen konnte. Dann fuhr ich in mein Büro. Am Abend holte ich sie ab und wir sprachen im Auto miteinander. Ich fragte sie: »Wie geht’s dir, mein Schatz? Was hast du heute gemacht? Was hast du heute erlebt?« Ich erzählte ihr auch, was ich erlebt hatte.

Ich habe bei vielen Dingen so getan, als wäre sie schon in meinem Leben. Eines Tages ging ich bewusst zu einer öffentlichen Telefonkabine und warf 40 Rappen ein. Ich rief meine Frau an. Ich wählte dabei meine Nummer und sagte: »Schatzi, ich geh noch tanzen, bevor ich nach Hause komme. Es wird ein bisschen später, warte nicht auf mich. Ich freue mich, dich dann zu sehen. Ich liebe dich!« Wohlverstanden, diese Aussagen habe ich mir auf meinen Telefonanrufbeantworter gesprochen. Es war ein toller Abend. Bei all diesen Vorstellungen sagte ich mir auch, wie meine Frau sein sollte.

Liebe Leserin, lieber Leser, ich öffne dir intimste Details aus meinem Leben. Doch ich tue das, weil ich dir dabei helfen will und weil wir uns jetzt ja schon etwas kennen. Also du mich besser als ich dich. Ich sagte mir immer und immer wieder:
»Ich habe eine Frau, die passt wundervoll zu mir.  Sie ist total attraktiv, sie ist sexy, glücklich, gesund, treu, ehrlich und reich. Meine Traumfrau passt harmonisch und auf wundervolle Weise genau zu mir. Sie ergänzt mich mit ihrem So-sein.«

Das war meine Affirmation, die ich mehrmals am Tag bewusst wiederholte. Ich wiederholte dazu meine »Rollenspiele« immer und immer wieder. Vor allem beim Aufwachen, bevor ich meiner Frau einen Gutenmorgenkuss gab und beim Zubettgehen, nachdem ich ihr einen Gutenachtkuss gegeben hatte.

Was geschah? Nach sechs Wochen stand sie plötzlich da. In meinem Tanzlokal erschien sie wie aus dem Nichts. Sie sah genau so aus, wie ich sie mir bestellt hatte. Ich sah sie an und fragte: »Was machst denn du hier? Dich habe ich bisher hier nicht gesehen …« Wir kamen sehr schnell in ein gutes Gespräch. Es floss ganz leicht und locker. Ich forderte sie zum Tanz auf und sagte während des Tanzens: »Wow, du kannst gut tanzen«. Sie lächelte nur. Hätte ich gewusst, dass sie zu diesem Zeitpunkt Europameisterin im Tanzen (Discoswing) war, hätte ich sie wohl nie zum Tanzen aufgefordert (im November 2003 wurde sie sogar Weltmeisterin). An der Bar angekommen, sprachen wir weiter und stellten mit Erstaunen fest, dass wir für die gleiche Versicherung arbeiteten. Die gegenseitige Verbindung war somit schnell da. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt für ein schweizweites Projekt drei Büros. Eines in Zürich, eines in St. Gallen und eines in Winterthur.

Als sie mir dann sagte, wo genau sie in Winterthur arbeitete, traute ich meinen Ohren nicht. Sie arbeitete exakt einen Stock unter meinem Büro in einer anderen Abteilung. Und wenn ich sage, exakt unter mir, dann meine ich das wortwörtlich. Wäre ich mit meinem Bürostuhl durch den Boden gefallen, dann wäre ich auf ihrem Schoß gelandet. Stell dir so etwas einmal vor! Das ist unglaublich. Doch weil es getrennte und unterschiedliche Abteilungen waren, hatten wir uns bis zu diesem Zeitpunkt nie gesehen.

Obwohl wir die Telefonnummern austauschten, hatte ich nie den Mut, sie anzurufen. Im Nachhinein betrachtet mussten wir beide noch einiges im Leben erledigen und aufräumen, bevor wir Ende 2003 ein Paar wurden. Der Rest ist private Geschichte. Das Schöne ist, dass wir 2007 heirateten und 2009 unser Sonnenschein Priscilla auf die Welt kam. Wir sind heute eine glückliche, harmonische Familie, exakt nach meinen Affirmationen. Sie ist noch heute meine Traumfrau. Und wissen Sie was? Ich liebe diese Geschichte! 🙂

Natürlich klappt dies nicht nur für eine Traumfrau, sondern auch bezogen auf einen Traummann oder einen Traumprinzen. Deine Wünsche und Vorstellungen geben die Richtung an. Die Gefühle dahinter bilden das starke Magnet. So wusste ich klar und deutlich, was ich nicht mehr wollte. Doch genau so klar und deutlich wusste ich, was ich wollte. Sich dafür bewusst Zeit zum Überlegen nehmen lohnt sich also sehr.

Ich weiß, dass die Weise wie mein Traum in Erfüllung gegangen ist, für viele meiner Leserinnen und Leser unglaublich oder schwer annehmbar ist. Und dennoch hat es sich so zugetragen. Wenn wir uns mit positiven Informationen beeinflussen wollen, dann nennt man das Affirmation.

Wir können unser Unterbewusstsein mit Wortwiederholungen und mit inneren Bildern aufladen.

Wie erwähnt, die Gefühle dazu bilden den Schlüssel. Eine Affirmation kannst du ganz einfach aufbauen. Oft machen wir das sehr unbewusst mit dem Fokus auf Dinge, die wir nicht wollen und wundern uns dann, dass wir das erhalten, was wir nie wollten. Weshalb es bei mir funktioniert hat? Weil ich immer daran geglaubt habe. Weil ich wusste, dass es funktioniert. Was ist stärker: Der Zweifel oder der Glaube? Glaube daran!

Mehr über dieses Thema finden Sie in meinem Buch: „Jenseits der Logik“:   www.brunoerni.com/produkt-kategorie/buecher

Wie finde ich meine Traumfrau

Dieser Artikel wurde am 29. Juli 2018 aktualisiert.

Folgende Themen könnten dich auch interessieren: